Stellungnahme zum 4-ÜNB-Positionspapier zu Fault-Ride-Through- und Modell-Anforderungen an Elektrolyseanlagen
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. begrüßt die Initiative der deutschen Übertragungsnetzbetreiber (4-ÜNB) für eine konsolidierte Position zu der grundlegenden Anforderung für den Anschluss von Elektrolyseanlagen an das öffentliche Stromnetz ausdrücklich. Aus Sicht der Hersteller sehen wir an mehreren Stellen Nachbesserungsbedarf, damit Elektrolyseanlagen Fault-Ride-Through- und Modell- Anforderungen in Zukunft netzdienlich und sicher durchfahren können, um zur Sicherung der Systemstabilität einen Beitrag zu leisten.
Der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien und die Sektorenkopplung erhöhen den Netzausbaubedarf im Übertragungs- und Verteilnetz erheblich. Es existiert ein Spannungsfeld zwischen der Bereitstellung von Flexibilität durch die Marktteilnehmer auf der einen und der durch die Netzbetreiber zu gewährleistenden Versorgungssicherheit auf der anderen Seite. Elektrolyseure müssen dabei systemdienlich und wirtschaftlich betrieben werden können. Für dieses Spannungsfeld gilt es innovative Lösungen zu finden, die die Wasserstoffindustrie gerne entwickelt und in ihre Systeme integrieren möchte.
Wir schlagen für die weitere Ausgestaltung der Anschlussbedingungen von Elektrolyseuren die Bildung einer Arbeitsgruppe zwischen Netzbetreibern und den Elektrolyseherstellern und -betreibern vor, um in einen Dialog eintreten zu können. In dieser Arbeitsgruppe können dann auch die Ergebnisse der noch durchzuführenden quantitativen Evaluierung der Prozessparameter während eines netzseitigen Spannungseinbruchs berücksichtigt und gemeinsam analysiert werden.
Der DWV übernimmt dabei gerne als zentraler Vertreter der Wasserstoffbranche die Koordination. In dieser Arbeitsgruppe kann dann bis spätestens Ende des Jahres ein verbindlicher Leitfaden ausgearbeitet werden.
Pressekontakt