Presseinformation: DWV-Fachkommission HyMobility veröffentlicht aktualisierte Umweltanalyse zur Wasserstoffmobilität in Deutschland
Berlin. | Die DWV-Fachkommission HyMobility stellt heute die Ergebnisse ihrer aktuellen Umweltanalyse vor. Die von der DWV-Fachkommission in Auftrag gegebene Kurzstudie wurde von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) durchgeführt und befasst sich mit dem Markthochlauf von Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellen und grünem Wasserstoff. Das Ergebnis ist deutlich und zeigt die Dringlichkeit des politischen Handelns. Die Klimaschutzziele bis 2030 können nur unter Einbeziehung des Nutzfahrzeugsektors erreicht werden. Hier ist die erste Wahl der Technologie die Brennstoffzelle und die Nutzung von grünem Wasserstoff.
Die Studie analysierte verschiedene Elektrifizierungsszenarien, die politische Ziele und Regulierungen simulieren, darunter auch solche, die derzeit in Kraft sind oder zwischenzeitlich aufgehoben wurden. Dabei wurden die Ergebnisse der ursprünglichen Studie überprüft und aktualisiert. Insbesondere wurde untersucht, wie sich die Elektrifizierung eines Drittels des gesamten Straßenverkehrs, das Erreichen von 10 bzw. 15 Millionen Elektrofahrzeugen und eine ZEV-Quote von 45 Prozent bei neu zugelassenen Nutzfahrzeugen auf die CO₂-Emissionen des Straßenverkehrs im Jahr 2030 auswirken würden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die CO₂-Minderung in den untersuchten Szenarien im Vergleich zum Jahr 2023 lediglich 15 bis 33 Prozent beträgt und damit deutlich unter den für die Erreichung der Klimaschutzziele erforderlichen 49 Prozent liegt. Insbesondere in den Szenarien, die die vom BMDV prognostizierte Zunahme der Verkehrsleistung berücksichtigen, könnten die CO₂-Emissionen um weitere 7 Mio. t CO₂ pro Jahr ansteigen. Dies unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf im Straßenverkehrssektor noch vor dem Jahr 2030.
Die Studie betont die entscheidende Rolle der Dekarbonisierung des schweren Nutzfahrzeugsegments, da eine Sattelzugmaschine CO₂-Emissionen in Höhe von 40 bis 50 Pkw verursacht. Projektleiter Sebastian Kobbelt betont in diesem Zusammenhang:
„Mit den neuen Studienergebnissen können wir klar aufzeigen, wie es um die verbindlichen Klimaziele im Verkehrssektor steht: Die Ziele werden für 2030 deutlich verfehlt. Damit die Klimaziele im Verkehr erreicht werden, gilt es jetzt zu handeln. Für einen schnellen Markthochlauf benötigen wir in Deutschland allein in den nächsten 3 Jahren zwischen 25.000 und 50.000 klimafreundliche schwere Nutzfahrzeuge. Wir fordern erneut ein entschlossenes Handeln der Politik, um den ordnungspolitischen Rahmen für einen emissionsarmen Straßenverkehr zu schaffen, in dem neben batterieelektrischen Fahrzeugen auch die Brennstoffzelle eine Schlüsseltechnologie darstellt“.
Die Fachkommission HyMobility appelliert an die Politik, zügig die regulatorischen Voraussetzungen für ein investitionssicheren Markthochlauf von Brennstoffzellen-LKWs zu ergreifen, um zuverlässig die erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor sicherzustellen.
Die vollständige Studie lesen Sie hier.
Über den DWV
Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoffindustrie ein. Der DWV steht für den Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung. Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Der DWV vertritt die Interessen seiner 177 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen und hat zudem über 400 persönliche Mitglieder.










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