Presseinformation: OPEX-Förderprogramm für den Hochlauf des emissionsfreien Schwerlastverkehrs – unerlässlich für die Erreichung der Klimaziele
- H2-Wirtschaftsgespräch des DWV in Berlin
Berlin. | Gestern trafen sich in Berlin die Experten aus Politik und Industrie zum 32. H2-Wirtschaftsgespräch zum Thema emissionsfreie Mobilität. Für die Erreichung der Klimaschutzziele – insbesondere im Güterverkehr – ist der breite Einsatz von grünem Wasserstoff essenziell. Die Technologie der Brennstoffzelle (BZ) ist der Garant für eine versorgungssichere defossilisierte Schwerlastmobilität. Dafür braucht die Wirtschaft einen verlässlichen Förderrahmen, um einerseits die Klimaziele zu erreichen und andererseits die deutsche Herstellung von BZ-LKWs abzusichern. Der DWV schlägt ein OPEX-Förderprogramm vor, das auf einem Ausschreibungsmodell zur Deckelung der Betriebskosten beruht.
Der Verkehrssektor muss in den nächsten sechs Jahren seine CO₂-Emissionen um über 70 Mio. Tonnen senken. Dabei spielt die Defossilisierung des Schwerlastverkehrs eine entscheidende Rolle. Nur durch den schnellen und regulatorisch abgesicherten Hochlauf der Brennstoffzellenmobilität kann das Klimaschutzziel im Bereich der Logistik und kommunalen Ver- und Entsorgung erreicht werden. Nach neusten Berechnungen müssen im Jahre 2030 in Deutschland mindestens 280.000 emissionsfreie Schwerlast-Nutzfahrzeuge (N3 + SZM) im Einsatz sein, um die angestrebten Ziele zu erreichen.
Zu diesem Thema diskutierten gestern Vertreter:innen aus dem Bundestag und der Wirtschaft. Die Wirtschaft braucht verlässliche Förderrahmen, die über das jeweilige Haushaltsjahr hinaus Bestand haben und somit zum Hochlauf der Wasserstoff-Marktwirtschaft beitragen. Die Unternehmen richten Ihre Geschäftsmodelle darauf aus, dass die europäischen und nationalen Klimaschutzziele von der Politik konsequent umgesetzt und entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Einstellung der KSNi-Förderung und der aktuelle Stopp der Förderbescheide verursacht in einer kritischen Phase Unsicherheit in der Branche. Die Politik muss ein klares Signal senden, dass die Brennstoffzellen-Technologie ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor ist. Dafür braucht es die entsprechenden regulatorischen Rahmenbedingungen und langfristige Förderprogramme.
OPEX-Förderprogramm für den Hochlauf des emissionsfreien Schwerlastverkehrs
Der DWV schlägt ein marktorientiertes Förderprogramm vor, dass über einen Ausschreibungsmechanismus die Differenzmehrkosten für emissionsfreie Brennstoffzellen-Fahrzeuge fördert. Das Konzept sieht vor, dass die bezuschlagten Unternehmen pro gefahrenen Kilometer, der mit einem BZ-LKW oder BZ-Sonderfahrzeug zurückgelegt wurde, die gebotene Vergütung zur Kompensation der Mehrkosten gegenüber einem konventionellen LKW über mehrere Jahre erhalten. Die Förderung steht damit in direktem Zusammenhang mit der tatsächlichen CO2-Einsparung. Kernpunkt eines solchen Förderprogramms ist ein marktorientiertes Ausschreibungsmodell zur Deckung der (anfänglich höheren) Differenzmehrkosten von BZ-LKW und -Bussen. Das Ausschreibungsmodell muss analog zu den Erfahrungen der erfolgreichen Förderung der erneuerbaren Energie-Anlagen marktorientiert aufgebaut werden.
Über den DWV
Seit über zwei Jahrzehnten steht der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) e.V. an der Spitze der Bemühungen um eine nachhaltige Transformation der Energieversorgung durch die Förderung einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft. Mit einem starken Netzwerk von über 177 Institutionen und Unternehmen sowie mehr als 400 engagierten Einzelpersonen treibt der DWV die Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung und Transportinfrastruktur voran. Durch die Fokussierung auf die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft unterstreicht der DWV sein unermüdliches Engagement für eine zukunftsfähige, nachhaltige Energieversorgung und vertritt wirkungsvoll die Interessen seiner Mitglieder auf nationaler und europäischer Ebene.
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