Presseinformation: Referentenentwurf zu RED III – DWV fordert ambitionierteren Wasserstoffhochlauf
RED III im Verkehr: DWV begrüßt Referentenentwurf der Bundesregierung und fordert ambitioniertere Ziele für den Wasserstoff-Markthochlauf
Der Deutsche Wasserstoff-Verband e.V. (DWV) begrüßt den veröffentlichten Referentenentwurf zur nationalen Umsetzung der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) im Verkehrssektor ausdrücklich. Aus Sicht des Verbands stellt der Entwurf ein wichtiges politisches Signal für den Markthochlauf von grünem Wasserstoff und strombasierten Kraftstoffen dar. Gleichzeitig weist der DWV darauf hin, dass die im Entwurf enthaltenen Zielvorgaben nicht ausreichen werden, um das nötige Tempo beim Ausbau einer resilienten und zukunftsfähigen Wasserstoffwirtschaft zu gewährleisten.
Positiver Impuls für die Wasserstoffwirtschaft
„Der Referentenentwurf ist ein wichtiger Meilenstein für die deutsche Wasserstoffwirtschaft und ein klarer Impuls für die Zukunft der Mobilität“, sagt DWV-Vorständin Friederike Lassen. „Mit der verbindlichen Einführung einer RFNBO-Unterquote wird erstmals ein planbarer Marktrahmen für strombasierte Kraftstoffe im Verkehrssektor geschaffen. Das schafft Planungssicherheit bei Unternehmen und Investoren auch über das Jahr 2030 hinaus.“
Besonders positiv bewertet der DWV folgende Aspekte als richtungsweisend:
- Die Einführung und perspektivische Anhebung einer verbindlichen RFNBO-Unterquote für grünen Wasserstoff und strombasierte Kraftstoffe ist ein klares Commitment der Politik. Dies schafft regulatorische Verlässlichkeit und setzt notwendige Investitionsanreize für Industrie, Infrastrukturbetreiber und Technologieanbieter.
- Die Fortschreibung der THG-Minderungsquote bis 2040, dies schafft eine langfristige Planungssicherheit und unterstützt die Dekarbonisierungsziele der Bundesregierung im Verkehrssektor. Die gleichzeitige Beendigung der Dreifachanrechnung bei gleichzeitiger Quotenanhebung ist aus Sicht des DWV folgerichtig.
- Die Ausweitung der THG-Quote auf Luft- und Schifffahrt, erzeugt zusätzlich die sektorenübergreifende Anwendbarkeit und schafft einen zusätzlichen Nachfrageimpulse und integriert emissionsintensive Verkehrsbereiche, die dringend auf alternative Energieträger angewiesen sind.
- Maßnahmen zur Vermeidung von Missbrauch, wie der Ausschluss nicht-nachhaltiger Palmöl-Abfallprodukte, stärken die Glaubwürdigkeit und sichern ökologische Integrität.
Nachbesserungsbedarf bei Ambitionsniveau und Umsetzungsgeschwindigkeit
Trotz der positiven Grundrichtung weist der DWV auf erheblichen Nachbesserungsbedarf hin. Insbesondere die aktuell vorgesehene RFNBO-Quote von lediglich 1,5 Prozent bis 2030 verfehlt das Ziel, den Wasserstoff-Markthochlauf planbar und industriepolitisch wirksam zu gestalten. Ein ambitionierterer Zielpfad ist erforderlich, um Skaleneffekte zu aktivieren und Lieferketten frühzeitig zu etablieren.
„Die Wasserstoff-Wirtschaft braucht schon deutlich vor dem Jahr 2030 klare Signale, um ihre Potenziale auszuschöpfen“, betont DWV-Vorständin Friederike Lassen. „Der Aufbau von Elektrolysekapazitäten, Infrastruktur und Anwendungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfordert Vorlaufzeiten von mehreren Jahren. Die jetzige Unterquote ist zu begrüßen, für einen Markthochlauf vor 2030 brauchen wir einen ambitionierten Pfad.“
Der DWV empfiehlt daher:
- Anhebung der RFNBO-Unterquote auf mindestens 5 Prozent bis 2030, verbunden mit einem gestaffelten Anstieg ab Mitte der 2020er-Jahre, um eine echte Marktaktivierung auszulösen.
- Einführung einer realen THG-Minderungsquote von mindestens 40 Prozent bis 2030, um die Transformation des Verkehrssektors konsistent mit den nationalen Klimazielen zu gestalten.
Der vorgelegte Referentenentwurf zur RED III-Umsetzung im Verkehr ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der DWV erkennt die Bemühungen der Bundesregierung an und steht der Bundesregierung und den beteiligten Ressorts sowie dem parlamentarischen Raum als konstruktiver Partner zur Verfügung, um den Weg in eine klimaneutrale Verkehrswirtschaft strategisch zu begleiten.
Das vollständige REDIII-Positionspapier aus dem Januar finden Sie hier. Der DWV befindet sich aktuell in der Abstimmung mit seinen Mitgliedern für die Verbändeanhörung.
Über den DWV
Seit über zwei Jahrzehnten steht der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) e.V. an der Spitze der Bemühungen um eine nachhaltige Transformation der Energieversorgung durch die Realisierung einer Wasserstoff-Marktwirtschaft. Mit einem starken Netzwerk von über 160 Institutionen und Unternehmen sowie mehr als 400 engagierten Einzelpersonen treibt der DWV die Entwicklung von Innovationen und Umsetzung von wirtschaftlichen Lösungen auf der gesamten Wertschöpfungskette voran. Durch die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien unterstreicht der DWV seinen Anspruch als bundesdeutscher Ansprechpartner. Er vertritt wirkungsvoll die Interessen seiner Mitglieder auf nationaler und europäischer Ebene.










Pressekontakt
Kommunikation und Pressenews@dwv-info.de +49 30 629 29 485 / +49 173 667 4870