Pressemitteilung Nr. 29 – Wasserstoff-Importe für Deutschland – Appell an Politik: Jetzt handeln! Die Wirtschaft steht bereit.
27. H2-Wirtschaftsgespräch des DWV
Berlin. | Heute sind Politik und Industrie zum 27. H2-Wirtschaftsgespräch des DWV im Bundestag zusammengekommen, um sich über die Anforderungen an eine Wasserstoff-Importstrategie für Deutschland und Europa auszutauschen. Der Appell an die Politik ist klar: Wir brauchen jetzt verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Wirtschaft die notwendigen Investitionsentscheidungen treffen kann.
Die Bundesregierung hat im Sommer die Entwicklung einer Importstrategie für Wasserstoff angekündigt.
Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV, sagt dazu: „Die Entwicklung einer Importstrategie für Wasserstoff ist eine weise und richtige Entscheidung. Eine Importstrategie ist aber mehr als nur der Import von Energie, es ist die Chance einer geo- und industriepolitischen Entwicklung, die zur langfristigen Sicherung der deutschen und europäischen Volkswirtschaft einen enormen Beitrag leisten kann.“
Nur mit verlässlichen Rahmenbedingungen wird es möglich sein, die erforderlichen Wasserstoffmengen in 2030 für eine versorgungssichere Energiewirtschaft zur Verfügung zu stellen. Beim Import von Wasserstoff nach Deutschland stehen insbesondere die europäischen Nachbarstaaten im Fokus. In Europa gibt es ausreichend erneuerbare Energien-Potenziale, um zu konkurrenzfähigen Preisen die benötigten Mengen grünen Wasserstoff zu produzieren und einen breit diversifizierten Markt aufzubauen. Die Bundesregierung beabsichtigt, für den kosteneffizienten Import unterschiedliche Korridore aufzubauen. Das betrifft die Herkunft des Wasserstoffs genauso wie die Art des Transports. Man will sich nicht wieder abhängig machen von einzelnen Ländern und setzt daher auf den Ausbau von starken, vertrauensvollen Partnerschaften mit den europäischen Staaten. Pipelines sind für den Transport von Wasserstoff die beste Lösung. Dafür muss ein engmaschiges Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland und Europa aufgebaut werden. Der schiffsbasierte Import von Wasserstoffderivaten kann dabei eine ergänzende Rolle einnehmen.
Für den Hochlauf der grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft muss vor allem die entsprechenden Rahmenbedingungen geben. Sinnvoll wäre hier beispielsweise der weitere Aufbau von grünen Leitmärkten und Klimaschutzverträgen, die in ihrer Ausgestaltung den Anforderungen der Wasserstoffprojekte gerecht werden.
Im 27. H2-Wirtschaftsgespräch ist klar geworden, dass alle Akteure aus Industrie und Wirtschaft für den Hochlauf der Wasserstoff-Marktwirtschaft bereitstehen. Die Gasnetzbetreiber wollen mit dem Bau der notwendigen Infrastruktur starten. Die Stahlunternehmen haben bereits Investitionsentscheidungen in Milliardenhöhe für den Einsatz von Wasserstoff getroffen. Durch die Neufassung der 37. BImSchV wird ein
Zuwachs von 2 GW in Raffinerien ermöglicht. Die Abnahme ist also gesichert, der grüne Wasserstoff muss jetzt ankommen. Klar ist aber auch, dass es jetzt die notwendige Investitionssicherheit braucht. Hierfür muss die Bundesregierung mit einer Importstrategie die notwendigen Grundlagen und Rahmenbedingungen schaffen. Der Fokus muss dabei auf dem pipelinebasierten Import von grünem Wasserstoff aus Europa liegen und konkrete Ziele sowie Umsetzungsschritte formulierten.
Der DWV hat ein Positionspapier zur Wasserstoff-Importstrategie für Deutschland geschrieben und plädiert dafür, europäische erneuerbare Potenziale fokussiert nutzen. Hier nachzulesen unter diesem Link.
Über den DWV
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie ein.
Der Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung steht im Fokus des DWV. Mit unserem Engagement tragen wir dazu bei, die Klimaziele – bei gleichzeitigem Erhalt der Versorgungssicherheit und des Industriestandortes Deutschland – effizient zu erreichen. Dabei spielt Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, eine entscheidende Rolle.
Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Um diese Herausforderungen global zu lösen, setzt sich der DWV auch für eine internationale, nachhaltige Zusammenarbeit ein. Unsere über 418 persönlichen Mitglieder und 180 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft.
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