Pressemitteilung Nr. 32 – Europäische Wasserstoff-Union – Chance für ein energieunabhängiges Europa? Ja

Datum: 18.10.2023

Parlamentarischer Abend des DWV und Studie zu Gasinfrastruktur

Berlin. | Der DWV lud gestern zum Parlamentarischen Abend ein. Wasserstoff sorgt wieder mal für Aufmerksamkeit. An der Paneldiskussion beteiligt waren u.a. der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel und Bengt Bergt, MdB. Appell des Abends: Es muss schneller gehen – Wasserstoff-Hochlauf jetzt! Passend dazu veröffentlichte der DWV eine Studie zur Gasinfrastruktur.

In der Landesvertretung Niedersachsen haben sich auf Einladung des DWV die wichtigsten Akteur:innn der Wasserstoff-Welt getroffen. Viele Politiker:innen und Mitarbeiter:innen der Ministerien trafen mit Vertreter:innen aus Industrie und Wirtschaft zusammen. Im Fokus stand das Thema Europäische Wasserstoff-Union und die Frage nach Importen und Verteilung. Vor der Eröffnungsrede von Gastgeber und DWV-Vorstandsvorsitzendem Werner Diwald, begrüßte Manuela Heise, Vize-Präsidentin des DWV und Bereichsleiterin Infrastrukturförderung bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg, die Gäste und stellte klar: „Wenn alle Akteure, mit Blick auf das gemeinsame Ziel, der Energiewende zum Erfolg zu verhelfen, an einem Strang ziehen, dann wird das was!“

Politische Statements
Werner Diwald sagte in seiner Grundsatzrede zu Beginn des Abends: „Nur mit erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff wird die Energiewende zur Erfolgsstory. Wie das konkret gehen kann, hat der DWV in seiner Wasserstoffstrategie 2.0 in 63 Maßnahmen aufgezeigt. Für den Hochlauf der deutschen grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft braucht es jetzt Planungssicherheit, um die finalen Investitionsentscheidungen bei den Unternehmen auszulösen. Deutschland braucht jetzt – und ich meine wirklich jetzt – ein konkretes und verbindliches Marktdesign. Die Bundesregierung steht jetzt in der Verantwortung, verbindlich und entschlossen zu handeln.“

Stefan Wenzel sagte in seiner Keynote: „Schneller, digitaler, einfacher – das ist das Anliegen der Bundesregierung. Wir haben ein starkes Signal an alle EU-Partnerländer gesetzt, dass wir Energie und auch Wasserstoff importieren wollen. Dafür sind wir im engen Dialog mit der Kommission und den einzelnen Akteuren.“

Bengt Bergt während der Paneldiskussion: „Wir müssen den CO₂-Output des Landes herunterkriegen. Deswegen müssen wir den Wasserstoff-Hochlauf schaffen. Wir dürfen es in der Regulierung nicht übertreiben, sondern mit Pragmatismus und Geschwindigkeit vorangehen.“

Die Wirtschaft wurde bei der Diskussion, moderiert von Sybille Riepe, vertreten durch Alexander Peters von der NEUMAN & ESSER GROUP, Ulrich Benterbusch von GASCADE Gastransporte GmbH und Dr. Alexander Struck von der BAYERNOIL Raffineriegesellschaft mbH.

Botschaften der Wirtschaft
Die wichtigsten Appelle des Abends: „Bitte nicht den Mittelstand vergessen. Die Unternehmen sind auf Förderungen angewiesen, aber die Komplexität überfordert“, so Peters.

„Investitionshemmnisse beseitigen und integriert denken“, wünscht sich Struck von der Politik: „Die Aufgabe ist groß. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die wir haben. Kein Entweder-oder, es muss ein Sowohl-als-auch sein!“

Benterbusch stellte fest: „Ohne die Infrastruktur wird es nicht laufen. Wir müssen mit dem Kernnetz dieses Jahr noch fertig werden. Deutschland ist auch Transitland für Energie. Deswegen sind Moleküle so wichtig, weil wir wesentlich mehr Energie transportieren können als bei Strom. Pipeline-Transport von Wasserstoff ist billiger und schneller.“

Studie zur Gasinfrastruktur veröffentlicht
Passend zur Thematik hat der DWV gestern eine Studie über die Gasinfrastruktur in Südosteuropa und Nordafrika vorgestellt. Sie analysiert die folgenden Aspekte:
• Wasserstofferzeugungspotenziale mit erneuerbaren Energien in Südosteuropa und Nordafrika
• Existierende Gasinfrastruktur und deren Eignung für Wasserstoff (-Beimischungen). Betrachtet wurde die existierende Netz- und Speicherinfrastruktur.
• Wasserstoffanwendung in den Ländern Südosteuropas und Nordafrikas.

Bilder des Abends zum Download hier in Web- und Print-Qualität.

Über den DWV
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie ein.
Der Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung steht im Fokus des DWV. Mit unserem Engagement tragen wir dazu bei, die Klimaziele – bei gleichzeitigem Erhalt der Versorgungssicherheit und des Industriestandortes Deutschland – effizient zu erreichen. Dabei spielt Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, eine entscheidende Rolle.
Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Um diese Herausforderungen global zu lösen, setzt sich der DWV auch für eine internationale, nachhaltige Zusammenarbeit ein. Unsere über 419 persönlichen Mitglieder und 182 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft.

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