Pressemitteilung Nr. 43 – Wettrennen um emissionsfreien Schwerlastverkehr – Deutschland muss aufholen
29. H2-Wirstchaftsgespräch des DWV
Berlin. | Heute morgen trafen sich Industrie und Politik am Bundestag auf Einladung des DWV. Diskutiert wurde die tragende Rolle der Brennstoffzellen-LKW für den Hochlauf der Wasserstoff-Mobilität in Deutschland und Europa. Es müssen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit der Hochlauf der BZ-Schwerlastmobilität gelingt und Deutschland sich als technologischer Spitzenreiterin diesem Bereich behauptet. Die Zeit rennt – für merkliche Skalierungseffekte braucht es einen langfristigen, verlässlichen Fördermechanismus und nachhaltige regulatorische Rahmenbedingungen, die den Unternehmen die notwendige Planungssicherheit bieten.
Während die Unternehmen in Deutschland schon lange an nachhaltigen Strategien arbeiten und sich eigene ambitionierte Klimaziele setzen, fehlt es auf der politischen Ebene an verlässlichen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen, die das Erreichen der Klimaziele 2030 gewährleistet. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum KTF hat zu noch mehr Verunsicherung in der Branche geführt. Die Regierung muss jetzt umso dringender tätig werden und für die Wirtschaft ein sicheres Handlungsfeld schaffen. Dafür braucht es ein klares, marktwirtschaftlich orientiertes Förderprogramm, welches auch die Total-Cost-of-Ownership und die aktuell noch höheren OPEX-Kosten des Betriebs von emissionsfreien Schwerlastfahrzeugen in den Blick nimmt. Das würde die notwendige Planungssicherheit schaffen und sowohl die Unternehmen als auch die Politik dazu befähigen, ihre ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen.
Die Unternehmen investieren bereits Milliardenbeträge in innovative Brennstoffzellen-Technologien und Produktionskapazitäten. Wichtig sind für den Hochlauf der Brennstoffzellen-Mobilität die Skalierungseffekte. Unternehmen, sowohl Fahrzeughersteller als auch Nutzer, setzen auf Nachhaltigkeit und brauchen dafür Zuverlässigkeit in Sachen Förderung und Regulierung. Das gilt insbesondere für die Anwenderseite. Hier geht es um große Investitionssummen für die Anschaffung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen, die nur dann aufgewendet werden, wenn die Förderung für die nächsten Jahre gesichert ist. Genauso muss der Preis für grünen Wasserstoff an den Tankstellen sinken.
Der Einsatz von emissionsfreien Schwerlastfahrzeugen hat einen starken Emissionshebel – im Vergleich zu Personenkraftwagen liegt er bei 50:1. Ein schweres Nutzfahrzeug spart so viel CO2 ein wie 50 fossile PKW. Damit sind Förderungen für schwere emissionsfreie Nutzfahrzeuge für das Erreichen der Klimaziele zielführender. Die Branche ist sich einig, dass die Bundesregierung jetzt ein Marktdesign für den Hochlauf der Brennstoffzellen-Mobilität im Nutzfahrzeugbereich schaffen muss. Andernfalls wird Deutschland seine Spitzenreiterrolle in diesem Marktsegment nicht behalten können und wichtige Arbeitsplätze verlieren.
Über den DWV
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie ein.
Der Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung steht im Fokus des DWV. Mit unserem Engagement tragen wir dazu bei, die Klimaziele – bei gleichzeitigem Erhalt der Versorgungssicherheit und des Industriestandortes Deutschland – effizient zu erreichen. Dabei spielt Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, eine entscheidende Rolle.
Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Um diese Herausforderungen global zu lösen, setzt sich der DWV auch für eine internationale nachhaltige Zusammenarbeit ein. Unsere über 418 persönlichen Mitglieder und 180 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft.
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