Presseinformation: Wichtiges Signal für die deutsche Importstrategie – bulgarischer Energieminister Radev und Minister Habeck tauschen sich über eine mögliche Wasserstoff-Energiepartnerschaft aus

Datum: 02.02.2024

Berlin. | Der Energieminister von Bulgarien Rumen Radev war zu Besuch in Berlin. DWV-Vorstandsvorsitzender Werner Diwald begleitete den Minister auf seinen Stationen und tauschte sich über die Importmöglichkeiten von grünem Wasserstroff von Bulgarien nach Deutschland aus. Beim Treffen mit Minister Habeck wurde über eine Wasserstoff-Energiepartnerschaft gesprochen.

Der DWV hatte im Rahmen des Besuchs vom bulgarischen Energieminister Radev ausführlich von den Ergebnissen der Studie „Gasinfrastruktur Südosteuropa und Nordafrika“ berichtet: Die Möglichkeiten für den Transport von grünem Wasserstoff von Bulgarien nach Deutschland über das existierende Gaspipeline-Netz sind enorm. Die Studie zeigt, dass die existierenden Grenzübergangskapazitäten zwischen den Ländern für die Transportkorridore von Südosteuropa nach Deutschland nach einer Umstellung entsprechender Gastransportleitungen für den reinen Transport von Wasserstoff geeignet sind. Über diese Routen können bis zu 72 TWh/a und nach Nutzbarmachung der Kapazitäten in Gegenrichtung (reverse flow) bis zu 424 TWh/a an erneuerbaren Energien importiert werden. Das entspricht ca. 25 % des heutigen Energiebedarfs in Deutschland. Gleichzeitig würde sich für die Regionen ein Exportpotenzial von bis zu 21 Mrd. Euro ergeben. Das entspricht in etwa dem 2,5- bis 5-fachen der bulgarischen Exporte. Unmittelbar könnten über die aktuell technisch zulässige Beimischung von Wasserstoff im Erdgasnetz pro Jahr mehr als 8.000 Tonnen grüner Wasserstoff von Bulgarien nach Deutschland exportiert werden.

Gestern empfing Bundeswirtschaftsminister Habeck den bulgarischen Energieminister Rumen Radev. An dem Treffen nahmen auch die stellvertretende Energieministerin Iva Petrova und die Leiterin des politischen Kabinetts des Energieministers Karina Angelieva teil. Diskutiert wurden die Diversifizierung der Energieversorgung, die Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft und erneuerbarer Energiequellen sowie Möglichkeiten zur Vertiefung der Zusammenarbeit im Energiesektor zwischen den beiden Ländern. Gemeinschaftlich könnten Bulgarien und Deutschland mit einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung in den nächsten Monaten den Grundstein einer zukünftigen europäischen grünen Wasserstoff-Union legen.

Gemeinsam haben Minister Radev und DWV-Vorstandsvorsitzender Diwald die Wasserstofftankstelle von H2Mobility im Tempelhofer Weg in Berlin besucht. Anschließend reiste Minister Radev nach Köln/Hürth zum DWV-Partner HyCologne, um sich dort persönlich ein Brennstoffzellen-Müllfahrzeug im Einsatz anzuschauen.

Über den DWV
Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoff-Industrie ein. Der DWV steht für den Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung. Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Der DWV vertritt die Interessen seiner 177 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen über hat zudem über 400 persönliche Mitglieder.

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